Dammendorf

 Im Jahre 1486 wurde die Ortschaft Dammendorf erstmals urkundlich erwähnt.Unser Dorf ist eigentlich sehr leicht zu finden und zu erreichen. Es liegt an einer Bundesstrasse. Die B 246 von Eisenhüttenstadt nach Beeskow führt mitten durch unseren Ort. Beeskow ist unsere Kreisstadt vom Landkreis Oder- Spree. Durch unseren Landkreis zieht sich die bekannte Naturlandschaft, das Schlaubetal zwischen Oder und Spree. 

Zur Geschichte Dammendorfs

 Die Gemeinden Grunow und Dammendorf sind geschichtlich slawischen Ursprungs. Im Niedersorbischen heißen sie Grunow- Domasòjce . Grunow bedeutet abgewandelt „Grüne Aue“. Früher gehörten die Orte zur Niederlausitz, wie es ein Schild am Bahnhof in Grunow noch heute ausweist.

 Dammendorf war ein sogenanntes Angerdorf . Das dörfliche Zentrum war ein Platz, eine Wiese, der Anger.

 In einem Lehnbrief des Kurfürsten Johann von Brandenburg vom 4.Oktober 1486 wird die Ortschaft Dammendorf erstmals erwähnt. Darin gelte sie als Ort der Deutschen im Schlaubetal zwischen slawischen Siedlungen.Somit können wir im Jahre 2011 die 525- Jahr- Feier angehen.

Schon 1387 wird urkundlich der Ort Grunow erwähnt, der dann 2012 sein 625 – Jahr- Jubiläum feiert.

? 1533 wird der erste Heidereiter in Dammendorf erwähnt.

? 1542 gab es im Ort 3 Ganzbauern, die je 3 Hufe Land besaßen: Rademacher, Urban und Kube.

? 1642 wird erwähnt, das ganze Dorf lag wüst im 30- jährigen Krieg darnieder.

? 1660 wurde das Schulzenamt erst wieder besetzt.

? 1700 wird durch das Amt die 1. Ziegelei angelegt.

? 1752 wird das 1. Oberförstereigebäude errichtet.

? 1759 plünderten Kosaken im 7- jährigen Krieg das Oberförstereigebäude.

Im Ort gab es seit der Zeit einen herrschaftlichen Dorfkrug.

? 1799 wird das Kruggebäude als Fachwerk- Haus neu gebaut.

? 1810 erfolgte eine Dienstablösung aller Amtsbewohner.

? 1815 wurde die Dammendorfer Heidereiterei erstmals eine Preußische Oberförsterei.

? 1842 entstand der Neubau einer Kiefernsamendarre, und ein Königlich- Preußischer Darrmeister wurde eingesetzt.

? 1882 Neubau des Dammendorfer Försterei- Gebäudes.

? 1905 Das evangelische Schulhaus wird mit Dammendorfer Ziegeln neu gebaut.

? 1913 wird das 2- Familien- und Waldarbeiterhaus am Oberende erbaut.

? 1927/ 28 kommt es zum Neubau des Preußischen Forstamtgebäudes, das heute noch steht und als Dammendorfer Wahrzeichen bezeichnet wird.

? 1928 wird die Kiefernsamendarre zu Waldarbeiter- Wohnungen umgebaut.

? 1945 endet die Nutzung des Forstamtgebäudes als Oberförsterei- Standort.

? 1989 Neubau des Revierförster- Gebäudes.

 Der Dammendorfer Brunnenstreit

1876 fand in Dammendorf ein Brunnenstreit statt. Das Königliche Gericht der damaligen Kreisstadt Lübben musste ihn schlichten.

Am östlichen Ausgang des Dorfes lagen mehrere Häuslergrundstücke und die Heinsius`sche Ziegelei . Die Bewohner dieser Grundstücke stellten beim Königlichen Landratsamt in Lübben den Antrag, die Gemeinde Dammendorf zur Errichtung eines neuen Gemeindebrunnens in der Nähe ihrer Parzellen anzuhalten, weil der nächste Brunnen fast 1000 Schritte ( genau: 975 = 568m ) von ihren Wohnhäusern entfernt liege und es daher unmöglich sei, für den Wirtschaftsbedarf, namentlich aber bei Feuergefahr, das Wasser von dort zu beschaffen. Der

Ziegeleibesitzer Heinsius untersagte eines Tages das Wasserholen, da bei ihm Wassermangel wegen des Ziegeleibetriebes eintrat.

Der Gemeindevorstand bestritt bei den Gerichtsverhandlungen, dass im Dorfe Wassermangel herrsche, da 2 Gemeindebrunnen und 7 Privatbrunnen im Gange wären. Das Königliche Gericht in Lübben hat nach Prüfung und Verhandlung durch den Kreisausschuss die Klage der Häuslerbauern abgewiesen. Die betroffenen Bürger, so hieß es in der Begründung, sollten bei Wassermangel Brunnen auf eigene Kosten errichten lassen. Sie hätten sich aus freien Stücken freiwillig so weit am Dorfrand angesiedelt, und bei Feuergefahr ständen mehrere größere ausgediente Lehmgruben der nahen Ziegelei ganzjährig mit Regen- und Grundwasser gefüllt zur Verfügung.

Die Kosten des Verfahrens wurden dem Amtsbezirk Dammendorf auferlegt.

  Quelle:

„ Aus der Vergangenheit des Ordensamtes Friedland / Niederlausitz „

von Dr. Gerhard Krüger, Berlin 1937

Buchdruckerei Ernst Thelow, Lübben ( Spreewald )

 

 

 

 

 

 

Achtung ! Jubiläumsfeier zu spät !

Kopie der originalen Urkunde
Kopie der originalen Urkunde von 1472

Die Dammendorfer Bürger feierten mit ihren vielen Gästen 2011 das 525- Jahr- Jubiläum zu spät. Neueste Recherchen ergaben, dass die Ersterwähnung der Ortschaft Dammendorf schon 14 Jahre früher war, als im o.g. Kurfürstlichen Lehnbrief Johann von Brandenburgs aus dem Jahre 1486. Tatsächlich ist unser Dorf schon 1472 in historischer Schrift erstmals erwähnt worden. Aufgefunden wurde es bei Recherchen von Tobias Pressler am 23.02.2012 im Brandenburgischen Landesarchiv Potsdam. Danach ist Dammendorf im Jahre 2011 nicht 525 Jahre, sondern schon 539 Jahre alt gewesen. Die offizielle Jubiläumsfeier war 14 Jahre zu spät und hätte schon 1997 stattfinden müssen. Ein seltsames Versehen, das aber niemand ahnen konnte !

Eine Kopie der originalen Urkunde ist im Dammendorfer Heimatmuseum ausgestellt.

Quelle: Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam. Aufgefunden von Tobias Pressler, HV Dammendorf, am 23.02.2012 in Repositur 37 "Herrschaft Friedland", Urkunde Nr. 6

Text: Hans Dudek, Dammendorf



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