Die Dammendorfer Heidereiterei

 

 

Das ausgedehnte Waldgebiet des Ordensamtes Friedland , das den Namen „ Ordensforst „ trug, umfasste eine Fläche von 11 000 Morgen.

Der größte Teil unterstand dem herrschaftlichen Heidereiter ( Förster ) zu Dammendorf.

Seine Aufgaben : Obacht auf Feuer und Wild und auf Holzdiebe geben.Dem Frevler ( Holzdieb ) wurden Gespann und Äxte gepfändet. Er musste eine empfindliche Strafe an das Ordensamt zahlen und die gepfändeten Sachen vom Heidereiter wieder einlösen. Die Strafgelder waren für den Forstbeamten eine hochwillkommene Nebeneinnahme. Deshalb waren die Bauern der Umgegend nicht gut zu sprechen auf den Heidereiter, der hoch zu Ross und mit Gewehr täglich den Ordensforst durchstreifte.

1563 wurde der Heidereiter Schwendler aus Dammendorf ermordet . Er wollte dem Dorfbewohner Andreas Prietsch aus Oelsen die Axt pfänden, weil dieser im „ Kasten „ , dem

eingezäunten Waldstück zur Wildhege, einen Baum abschlug. Daraufhin erschlug er mit der Axt den Heidereiter und floh. Später bot er den Verwandten und dem Amt Sühnegeld an.

1606 erhielt der Heidereiter Georg Groschke den Dienstauftrag für treue Arbeit, dazu noch 9 – 10 Morgen Land bei Dammendorf, das er aber erst vom Wald roden musste.

1616 geschah eine furchtbare Mordtat durch den Heidereiter Groschke. Bei der Verlobungsfeier

der Tochter des Grunower Krugwirtes im Dammendorfer Krug hatte er unter starkem Alkohol den herrschaftlichen Schäferknecht aus Mixdorf im Streit mit seinem Seitengewehr erstochen. Nach seiner Flucht wurde sein Besitztum vom Amt in Beschlag genommen, er wurde steckbrieflich gesucht. Später bot er selbst den Verwandten Bußgeldzahlung an.

Viele Jahre war die Heidereiterei verwaist, weil die Soldaten im Krieg mit Raub- und Gewalttaten durchs Land zogen. Die Bauern und auch der Heidereiter waren geflohen.

1666 setzte das Ordensamt Georg Feltner als Heidereiter in Dammendorf ein. Bis 1745, fast 80 Jahre, blieb die Stelle in seiner Familie.

Am 29. 7. 1715 wurde Gürge Feltner vom „ Donnerwetter „ erschlagen.

1745 wird die Dammendorfer Heide dem Oberförster Seits unterstellt, und ihm wird ein neues Forsthaus errichtet

Im Siebenjährigen Krieg wurde die Dammendorfer Oberförsterei von Kosaken gründlich geplündert. Nach dem Tode von Seits wurden die Oberjäger Kummer, Falcke und Triepke die Nachfolger.

1815 wurde die Dammendorfer Heidereiterei beim Übergang der Niederlausitz an Preußen eine Preußische Oberförsterei.

Text und Fotos: Hans Dudek, Dammendorf

Quelle: "Aus der Vergangenheit des Ordensamtes Friedland/ Niederlausitz"

   von Dr. Gerhard Krüger, Berlin 1937

   Buchdruckerei Ernst Thelow, Lübben ( Spreewald )

Bild 1: Gebäude und Hof der ehemaligen Heidereiterei ( letzter Heidereiterhof),heute von neuer Besitzerin bewohnt
Bild 2: Die Tafel über die Dammendorfer Heidereiterei, Bestandteil des historischen Lehrpfades


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