Bild 1: Porträt von Carl Hildebrand
Bild 2: C.H. unterwegs im Revier
Bild 3: Das ehemalige Forsthaus in Dammendorf
Bild 4: Das Heidereiterei- und Forstmuseum in Dammendorf
Bild 5: Der originale Schreibtisch von C.H. im Museum
Bild 6: Revierförster Hartwig, Tochter C.H., Einweihung Gedenkstein
Bild 7 : Der Gedenkstein

Carl Hildebrand - Königlich-Preußischer Forstmeister in Dammendorf

 

 

 

 ( 17.3.1892 -  23.7.1966 )

In den 30er Jahren vor dem 2.Weltkrieg lebte in Dammendorf der Königlich-Preußische Forstmeister Carl Hildebrand mit seiner Familie. Er bemühte sich stets um die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Waldarbeiter. Am 1.Oktober 1925 übernahm Carl Hildebrand die Amtsgeschäfte in der Oberförsterei Dammendorf. 1923 wurde er Forstassessor, nachdem er an der Universität das Staatsexamen abgelegt hatte. Von 1925 bis 1940 war C.H. Oberförster in Dammendorf. In diesen 15 Jahren hatte er viel erreicht. Auch im Dorf selbst veränderte er manches zum Positiven. Die Holzfäller und Forstkulturfrauen im Wald, beim damaligen größten Arbeitgeber im Ort beschäftigt, bei der Preußischen Forstverwaltung, erlebten seine Sorge und seinen Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen.

Nach Schließung der Dammendorfer Kiefernsamendarre ließ er das Gebäude als Wohnhaus für Waldarbeiter ausbauen. Er setzte gegenüber der Regierung durch, dass benötigte Scheunen auf den Grundstücken der anderen Waldarbeitergehöfte neu erbaut wurden. Zu seiner Zeit gab es im "Krug zum grünen Kranze" in Dammendorf noch Holzauktionen. Jedes Jahr wurde in Chossewitz ein großes Forstvergnügen mit Freibier organisiert. 

Der Einsatz für seine Untergebenen, die Unternehmungen und Verbesserungen mit nur wenig Geld waren beim Vordringen des Nationalsozialismus in allen Bereichen den NS-Leuten ein Dorn im Auge. Hildebrands Frau wurde nach Difamierung bei der Gestapo von dieser urplötzlich abgeholt und inhaftiert. Juden- und Polenfreundlichkeit und das Abhören des englichen Rundfunks wurde ihnen vorgeworfen. Carl Hildebrand wurde von der NS- Obrigkeit strafversetzt, weil er sich nicht von seiner Frau und den Kindern trennen wollte, wie man es von ihm forderte. Er war nicht regimetreu. Seine Courage, seine Standhaftigkeit und sein Gerechtigkeitssinn brachten ihm und seiner Familie viele Jahre schlimme Entbehrungen. 

Das Dammendorfer Heidereiterei- und Forstmuseum dokumentiert die frühere Heidereiterei im Friedländer Ordensforst (Johanniterorden), das Forstwesen über Jahrzehnte und das Wirken von Carl Hildebrand. Der Tochter verdanken wir es, dass es noch so viele Aufzeichnungen und Fotos aus jener Zeit gibt. Durch sie haben viele Exponate nach über 80 Jahren wieder den Weg zurück nach Dammendorf gefunden, und sie können im Museum besichtigt werden. Neben dem Museumsgebäude hat der Heimatverein dankenswerter Weise einen Gedenkstein und eine Informationstafel zur Erinnerung an den Forstmann gesetzt, der die Entwicklung im Ort 15 Jahre lang mitbestimmte. Auf den Schautafeln des Historischen Lehrpfades im Dorf sind ebenfalls Informationen über Hildebrands Wirken zu sehen.

Text und Fotos von Ralf Hartwig und Hans Dudek, Dammendorf 

Quelle: Archiv Heimatverein Dammendorf, Hartwig

 

 

 

 

 

 

 



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